Ende Februar besuchte Frau Polizeioberkommissarin Nina Vinke die Klassen 6 im Unterricht,
um sie über die Themen Mobbing, Cybermobbing und weitere Gefahren im Internet zu informieren. Dabei ging es zunächst darum, diese Begriffe zu definieren und die Schüler dafür zu sensibilisieren, dass es sich hierbei um Formen von Gewalt und damit Straftaten handelt. Erschreckend war für die Schülerinnen und Schüler die Information, dass jeder dritte Jugendliche in Deutschland im Laufe der Schullaufbahn von Mobbing/Cybermobbing betroffen ist.
Im weiteren Verlauf machte Frau Vinke die Schülerinnen und Schüler auf weitere Gefahren im Internet aufmerksam, beispielsweise, wenn sie mit pornografischen oder rechtsextremen Inhalten konfrontiert werden. Auch sogenannte Fake News wurden thematisiert. Dabei bestand immer wieder die Möglichkeit, von eigenen Erfahrungen in diesem Bereich zu berichten oder Fragen zu stellen.
Am Ende des Besuchs in den Klassen ermutigte Frau Vinke die Schülerinnen und Schüler, sich zu wehren (z. B. durch Blockieren von Kontakten) und sich Hilfe bei Eltern oder Lehrkräften zu holen, wenn ihnen solche Gefahren im Internet begegnen.
Bei den Schülerinnen und Schülern stieß diese Veranstaltung auf sehr positive Resonanz: Alle waren der Meinung, dass sie sehr wichtige Informationen erhalten hatten. Vielen war erst jetzt bewusst geworden, welche Gefahren im Internet „lauern“. „Umso wichtiger ist es“, so eine Schülerin, „dass man jetzt gelernt hat, wie man sich selbst schützen kann.“ Auch als positiv empfanden es viele Schülerinnen und Schüler, dass Frau Vinke sich sehr viel Zeit für eine intensive Besprechung ihrer Fragen genommen hatte.
Begleitend zu dieser Unterrichtsveranstaltung klärte Frau Vinke während eines Informationsabends die Eltern über vielfältigen Gefährdungen der Kinder durch das Internet auf und vermittelte ihnen Tipps, wie sie ihre Kinder schützen können. Diese Veranstaltung fand erstmals in Kooperation mit der Albert-Trautmann-Schule statt.
Frau Vinke wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass die Anonymität in sozialen Netzwerken gezielt genutzt werde, um nach Opfern zu suchen, beispielsweise für Cybermobbing oder für sexuelle Belästigung. Diese Gefahr betreffe Kinder und Jugendliche im Emsland ganz konkret: Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 unter 3000 Schülerinnen und Schülern aus dem Emsland waren 782 von sexueller Belästigung in Texten, Fotos oder Videos betroffen. In diesem Zusammenhang informierte Frau Vinke auch über Cybergrooming, der gezielten Suche nach Opfern für sexuelle Belästigung in Online-Spielen, und erläuterte, wie erschreckend schnell Täter hier Anfragen und Aufforderungen an mögliche Opfer stellen würden.
Weitere inhaltliche Schwerpunkte der Veranstaltung waren Cybermobbing, jugendgefährdende Inhalte (wie Pornografie oder Rechtsextremismus), Urheber- und Persönlichkeitsverletzungen und Fake News. Beim Cybermobbing betonte Frau Vinke, dass es sich hierbei um systematische Schikane und Gewalt handele und riet den Eltern, schnell einzugreifen und sich nach Sicherung der Beweislage Hilfe zu holen. Außerdem gab Frau Vinke den Eltern weitere Ratschläge mit auf den Weg, damit sie ihre Kinder schützen können: Neben einer frühzeitigen Förderung der Medienkompetenz sei es ratsam, die Kinder dem Alter entsprechend zu schützen (z.B. durch entsprechende Apps oder indem sie die Voreinstellungen von Apps prüfen und ggf. bestimmte Inhalte blockieren). Außerdem sollten die Eltern nicht zögern, Verstöße zu melden und bei gravierenden Vorfällen Strafanzeige zu erstatten.